Annäherungen an Dub


taz Bremen 15.4.1998

Klub trifft Dub

 Die Vorschau: Dubolition zerstören digital in der Buchtstraße

Dub hat einen ziemlichen Weg hinter sich gebracht. Von den Ursprüngen bei den jamaikanischen Soundsystems bis zu den avancierten, immer abstrakteren Formen dieser Musik, die von ihren Reggae-Wurzeln nicht selten nur mehr eine Ahnung in sich tragen. Tiefe, Raum und Langsamkeit sind die Dinge, die den Dub Dub sein lassen, und das funktioniert, wie Dubolition aus London, der Heimat von Kollegen wie Zion Train und Emperor Sly, beweisen, eben auch mit Bezugsquellen wie Tangerine Dream, von denen sie ebenso beeinflußt sind wie von Dub-Altmeister Lee „Scratch“Perry. Und Tangerine Dream sind mit Sicherheit die unfunkigste Geschichte nach ABBA.

Aber auch die neuzeitlicheren technoiden Tanzmusiken wissen Dubolition durchaus zu schätzen. So ist auch die jüngste Veröffentlichung von Dubolition mit dem bescheidenen Titel „1000 Thoughts Per Second“eben alles andere als eine rootsselige Retro-Platte, sondern eine auf ganzer Länge (bis auf einige wenige gesampelte Stimmen) instrumentale Vermengung von tiefen Beats, sphärischem Gezirpe und weitmaschigen Echoschleifen. Aber das ist noch nicht alles. Live versprechen Dubolition digitale Destruktion mit nahezu allem, was die endlosen Weiten des Tanzbodens so beschallt. HipHop, Drum&Bass, House, „Big bad techno“und alles, was es sonst eben noch gibt, sollen der „Post-Rave-Generation“(na bravo, das gibt es also jetzt auch schon) eine gute Zeit geben.

Assistiert wird ihnen dabei von Captain Rah Bah Dub, der angeblich nicht nur Dub-Platten auflegt, sondern manchmal auch dazu spricht.

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