rival schools /united by fate
island
Zunächst einmal: Rival Schools ist die neue Band von Walter Schreifels, dessen Vergangenheit mit legendären Bands wie Quicksand, Gorilla Biscuits und Youth Of Today gespickt ist. Für Rival Schools scharte er eine Reihe alter Bekannter um sich, mit denen er teils bereits in Bands zusammengespielt oder die er über die Jahre in Hardcore-Kreisen kennengelernt hatte. „United By Fate“ ist nicht unerwartet ein reichlich ausgereiftes Werk geworden, in dem sich große, melancholische Melodien mit subtil ausgearbeiteten, kraftvollen Arrangements verbinden, nicht zufällig in der Nähe dessen, was heute als Emo-Rock im großen Stil verhökert wird. Schließlich war Schreifels vor allem mit Quicksand einer der Wegbereiter dieses merkwürdig diffusen Genres.
mardi gras.bb /zen rodeo
hazelwood /efa
Sie sind schon ziemlich lustige Vögel, der Doc Wenz und sein Reverend Krug, die dieser Blaskapelle vorstehen. Nicht nur, dass der ganze Haufen ausgerechnet aus Mannheim kommt und doch keineswegs so klingt. Jetzt soll der wilde Westen auch noch bei New Orleans anfangen. Die schlingernden Dirges des frühen Jazz, den swampigen Funk, das Voodoo-Gepränge des Mardi Gras, ihren Sinn für delikate Cover-Versionen (diesmal traf es die Residents, Giant Sand und den alten Disco-Klopper „Kung Fu Fighting“) ergänzen sie auf ihrem dritten Album um einen rustikalen Country-Einschlag, spielen eine Ballade für Lucky Lukes Pferd Jolly Jumper und einen Song für eine Wüstenrose, spinnen – in anderen Worten – ihre Liebe für die abseitigeren Mythen, Traditionslinien und Wurzeln amerikanischer Popularkultur ganz unbefangen – und vor allem höchst unterhaltsam – um akademische Problemstellungen fort.
favez /(from lausanne, switzerland)
sticksister/indigo
Favez lösen auf ihrem dritten Album nun auch im Studio ein, was bislang vor allem ihre Shows auszeichnete: Die gelungene Verbindung aus hochenergetischen Gitarren und regelrecht schönen Melodien. Natürlich erfinden Favez (aus Lausanne, Schweiz) damit nicht das Rad neu. Aber das ändert nichts an der überschäumenden Vitalität, die diese Band vor vielen auszeichnet.