Review: JINGO DE LUNCH – Live In Kreuzberg



Ich und meine Freunde, besser: meine Freunde und ich… Wir hatten jemals damals alle einen kleinen Platz in unseren Herzen für die Sängerin dieser Band. Einmal widmeten wir ihr sogar einen Song. Allerdings war das auch immer eine pikante Verehrung. Weil Yvonne Ducksworth damals mit ihren Kumpels, von denen nun nur noch die Hälfte dabei ist, manchmal ganz hübsche Interviews gab, in denen Helmut Qualtinger und schlechtes Glück eine Rolle spielten, aber auf der Bühne immer wieder irritierend ungeschickte Ansagen machte und, was natürlich entscheidender ist, ihre Songs auf der Bühne nicht immer, sagen wir: angemessen darbot. Trotzdem: Natürlich viele tolle Songs und ein paar schöne Konzerte gewesen damals. Was angesichts der Reunion durchaus noch gilt. Und zwar ungefähr alles bisher gesagte. Nun ja, unsere heimliche Liebe ist etwas abgekühlt, aber dieses Live-Album zeigt die Band wie in alten Zeiten: viele Hits, ein gelegentlich windschiefer Gesang (ausgerechnet auch bei „Did You Ever“ – ein Jammer), gelegentlich etwas unterkomplexe Ansagen. Und erstaunlicherweise vermisst man am wenigsten das, was technisch definitiv anders ist: dass nämlich nur noch eine Gitarre am Werk ist, was zwar schon ab und an die wunderschönen zweistimmigen Lead-Gitarren vermissen lässt, aber seltener als erwartet. Insofern ein adäquates Dokument.

Noisolution/Indigo

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