MELT BANANA „TEENY SHINY“ (A-Zap) (aus Intro #88)


Na, sie werden doch nicht etwa lang rumzicken wollen?! Mit ein bisschen Fiepen und einem locker geschlagenen Breakbeat beginnt „Teeny Shiny“ ungewohnt mild. Für Melt Banana-Verhältnisse, that is, dass wir uns hier nicht falsch verstehen. Und, da schau einer mal, klingt es nach einer Rock-Assimilation von Drum’n’Bass, da gibt es echte Melodien, feinst ausdifferenzierte Instrumentalteile – und Melt Bananas unverzichtbares, herzallerliebstes Geprügel, lichtgeschwind auch hier wieder. So umgeht man Stagnation, ohne vom Hardcore zum Metal zu werden. Natürlich sind Melt Banana weder das Eine und schon gar nicht das Andere. Sie sind viel eher die schnellste Pop-Band der Welt, die bunteste Beach-Boys-Coverband Japans, die zärtlichste Stalinorgel des Rock’n’Roll. Im hinreißenden Stakkato verzwirbeln Grindcore, Noise und Tokioter Kirmes zu den besten Melt Banana, die es je gab.
Und wenn jetzt noch jemand die Güte haben würde, diese Platte ganz ordinär in Gegenden wie den Hiesigen zu vertreiben, dann wird es vielleicht doch nochmal was mit der Modestrecke. Solange gehen wir auf ihre Konzerte und schauen (und hören): Irrwitz, Inferno, in Kimono und Gasmaske. Und wenn ihr mir schon nicht glaubt, dann vielleicht nehmt ihr es ja vielleicht der Dreifaltigkeit John Peel, John Zorn und Mike Patton ab, mit denen ich mir zwar nicht immer einig sein mag, meine Wertschätzung jedoch hier geteilt weiß.

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