SWEET APPLE – ‚Love & Desperation‘
Um eine lange Geschichte kurz zu machen: J Mascis rettete ein Leben mit dieser Band, indem er John Petkovic so aus einer existenziellen Krise half. Die Beteiligten sind neben Mascis und Petkovic, den manche von Guided By Voices kennen könnten, Dave Sweetapple, mit dem Mascis auch bei Witch musiziert, sowie Tim Parnin, der wiederum mit Petkovic bei Cobra Verde aktiv war. Gestandene Herren also, die hier nicht völlig überraschend solide und mit maßvoller Härte rocken, irgendwo zwischen den Leaving Trains, Thin Lizzy und Black Sabbath, zwischendurch streuen sie ein paar ruhigere Songs ein. Unverkennbar natürlich: Mascis‘ Gitarre, aber auch das Schlagzeugspiel trägt seine Handschrift. Und singen tut er natürlich zwischendurch auch, aber das wirklich nur assistierend zu Petkovic‘ leicht nasalem, coolem Rock-Crooning, das die lebensgegerbte Lyrik angemessen trägt. Das liest sich nun etwas unspektakulär und ist es wohl nüchtern betrachtet auch. Allerdings muss man derlei Dinge nun auch nicht immer nüchtern betrachten. Und das soll nicht heißen, dass man sich das hier schöntrinken müsste. Vielmehr sei Folgendes empfohlen: Nehmt das Ding mit auf eure nächste Autofahrt, macht das Fenster auf, zündet euch eine Zigarette an. Hab ich in den letzten Wochen vergleichsweise regelmäßig gemacht. Taugt. Sehr.
Tee Pee Records/Cargo